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Halbinsel, welche wieder von den Westgothen verdrängt
wurden. Nach zwei Jahrhunderten mußten diese den aus
Afrika unter Tarik (Gibel al Tarik) herüberkommenden
Arabern weichen (Xeres de la Frontera 711), und
nur in den A st u r i s ch e n Gebirgen erhielt sich ein Häuflein
Gothen unabhängig unter eigenen christlichen Königen. Karl
der Große gewann das Land zwischen den Pyrenäen
und dem E b r o, und gründete hier die S p a n i s ch e Mark.
Doch noch immer blieben die Araber Herren des Landes,
bis ihr Reich in mehrere kleine Staaten zerfiel, und diese
Schwäche von den Christen zu ernsteren Angriffen auf sie be-
nutzt wurde. Ihre völlige Vertreibung gelang jedoch erst am
Ende des 15ten Jahrhunderts durch die vereinigte Macht
der Castilifchen Königin Jfabella mit dem Arago-
nis'chen Könige Ferdinand. Nun begann Spaniens
glänzendste Epoche; es herrschte allein in der neuen Welt,
die es aufgefunden (Christoph Columbus 1492) und
unterworfen (^Ferdinand Cortez) hatte, und in der
alten dehnte es seine Macht unter K a r l V. und P h i l i p p Ii.
auf eine außerordentliche Weise aus. Aber eben so schnell
sank es wieder, als die Niederlande und die Flotten
verlorengingen. Ein dreizehnjähriger Erbfolge-Krieg (1701—
1714) schlug dem Reiche neue Wunden, für die es nie
wieder Heilung gefunden hat. Spanien trat seit jener
Zeit in Hinsicht seiner politischen Bedeutung in die Klasse
der Staaten zweiten Ranges. Die Dynastie der Bonr-
bons gelangte aus den Spanischen Thron, sie wurde
von Napoleon I. verdrängt, aber nachdem die Halbinsel sieben
Jahre ein Schauplatz der blutigsten Kriege gewesen war,
kehrte sie im Jahre 1814 auf diesen Thron zurück, dessen
Rechte zu beschränken sie 1820 durch einen Volks-Aufstand
gezwungen wurde. Gegenwärtig hat Spanien, nach Vertrei-
bung der Königin Jsabella, einen König aus dem Hause
Savoyen. Diese Unruhen hatten die Bewohner der unermeß-
lichen Besitzungen der Spanier in Amerika, bisher unter har-
tem Drucke gehalten, benutzt, sich unabhängig zu erklären,
und selbst den äußersten Anstrengungen Spaniens ist es nicht
gelungen, diese Länder sich noch länger zu sichern.
Schon seit dem Ende des elften Jahrhunderts, wo
Henri, ein Französischer Prinz von Bourgogne,
der den Spaniern wichtige Dienste gegen die Araber ge-
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Extrahierte Personennamen: Tarik Karl Königin_Jfabella Ferdinand Christoph_Columbus Cortez Napoleon_I. Königin_Jsabella Henri
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Spaniens Spanien Spanien Amerika Spaniens
den und Osten hindurch glückliche Eroberungen ausgedehnt
wurden. Doch schon im dritten Jahrhundert n. Chr. entrissen
dem auch innerlich verfallenden Staate von Osten andrängende
Völker viele seiner Provinzen, und nach 1200jähriger Dauer
stürzte endlich, unter Romulus Augustulus, das Reich
zusammen. Das häufig verheerte Italien kam nun unter
die Herrschaft der O st g o t h e n, dann 570 unter die Longo-
bar den, dann 774 unter die Franken, und 962 unter die
Könige Deutschlands, die sich zu Rom die Kaiserkrone auf-
setzen ließen. Durch diese Stürme war die Bevölkerung Jta-
liens eine andere geworden, indem an die Stelle entarteter
Römer Nachkommen Deutscher Stämme getreten waren. Von
Deutschen Kaisern begünstigt, knüpfte Italien zur See einen
lebendigen Verkehr mit dem Orient an, und führte die von
dort ihm kommenden Waaren seinen nördlichen Nachbaren
Zu. So errangen Venedig, Genua, Pisa und Mai-
land glänzenden Wohlstand. Unterdessen waren die Päpste
zu Rom bemüht, sich und Italien von dem mächtigen Ein-
flusse Deutschlands loszureißen, und so entstanden jene hesti-
gen Kämpfe mit den Hohen staufischen Kaisern im 12ten
und 13ten Jahrhundert, in denen die Nord-Italienischen Städte
sich Reichs-Freiheit erstritten, so daß die Deutschen Kaiser
in Betreff ihrer mit Titularherrschaft sich begnügen mußten.
Eine neue Epoche für die Geschichte Italiens beginnt
mit der Auffindung des Seewegsnach Ostindien, indem
nun der Indische Waarenzug eine andere Richtung nimmt,
und der Glanz der Italischen Städte dadurch erlischt. Von
nun an wird Italiens Geschichte ruhiger; seine Staaten theil-
ten nur die Schicksale der größeren Mächte Europa's; so ka-
men die Lombardei und Toskana an Oe st reichische,
Neapel und Parma an Bourbonische Fürsten. Na-
Poleon I. wandelte den politischen Zustand auch dieses
Landes um, machte das nördliche Italien zu einem König-
reich, Rom zu einer Französisckendepartemental-Stadt, und
setzte seinen Schwager Mürat zum König von Neapel
ein. Doch mit dem Fall Napoleon's I. kehrte auch seit 1815
die frühere Lage der Dinge wieder.
Im Jahre 1859 wurden durch revolutionäre Bewegun-
gen in den Staaten Italiens die politischen Verhältnisse der
Halbinsel gänzlich verändert. Der König von Sardinien
nahm den Titel „König von Italien" an, und vereinigte
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Extrahierte Personennamen: Romulus_Augustulus
Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschlands Italien Genua Rom Italien Deutschlands Italiens Seewegsnach_Ostindien Indische_Waarenzug Italiens Neapel Italien Rom Neapel Italiens Sardinien Italien
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Mitte des 5ten Jahrhunderts n. Chr. unter Heng ist und
Horsa hinüber kamen, die Scoten zwar zurückwarfen, sich
aber selbst in den Besitz des Landes setzten und vergeblich
von dem Könige A r t h n r und seinen Helden bekämpft wur-
den. Die Briten wanderten theils nach dem gegenüber liegen-
den Frankreich aus (Bretagne), theils flüchteten sie sich in
die westlichen Gebirgsländer von Wales. Die sie-
den Königreiche, welche die Deutschen hier gestiftet hatten,
wurden im Anfange des 9ten Jahrhunderts durch Egbert
zu einem Reiche vereinigt, und durch Alfredden Großen
zu Macht, Wohlstand und Bildung erhoben. Allein in der
Mitte des Ilten Jahrhunderts brachte Wilhelm der Er-
oberer das Reich unter Normannische Herrschaft und
vernichtete, was unter den Angelsachsen von Deutscher Freiheit
noch geblieben war. Der königlichen Gewalt gegenüber erhob
sich die der Adligen, welche im Anfang des 13ten Jahr-
Hunderts sich eine Acte, die Magna Charta genannt, er-
zwangen, durch welche die monarchische Gewalt eingeschränkt
ward. Fast zwei Jahrhunderte lang kämpften nun die Eng-
länder mit den Franzosen um die nördlichen Provinzen
Frankreichs, bis endlich die letzteren siegreich aus dem Kriege
hervorgingen. Heftige innere Kriege erschütterten dann in
der letzten Hälfte des 15ten Jahrhunderts das Reich, indem
man nicht blos um politische Rechte, sondern auch um reli-
giöse Meinungen kämpfte, seit die Ideen der Kirchen-Reform
von Deutschland herüber kamen. Beruhigend in dieser Be-
Ziehung war die 45jährige Regierung der Königin Elisa-
beth, welche den Haushalt des Staats zu ordnen und eine
Seemacht zu schaffen bemüht war. Doch unter ihren unklu-
gen Nachfolgern trat das Parlament in offenen Kampf gegen
die königliche Macht, und Oliver Cromwell stellte sich
unter dem Titel eines Protektors an die Spitze der neuen
Republik; allein schon nach sieben Jahren (1660) rief man
Karl Ii. aus dem Exil wieder auf den Thron. Leider aber
begann er auf's neue, das Volk mit Härte zu behandeln, und
als sein Nachfolger Jacob Ii. in seinem Sinne zu regieren
fortfuhr, rief man den Schwiegersohn des Königs, Wilhelm
von Oranien, auf den Thron und schloß Jacob sammt
seinem Sohne von demselben aus. Seit jener Zeit entwickelte
sich die Nation innerlich zu größerer Freiheit, äußerlich zu
größerer Macht. Zwar verlor England am Ende des vorigen
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Extrahierte Personennamen: Egbert Wilhelm Oliver_Cromwell Karl_Ii Karl Jacob_Ii Wilhelm
von_Oranien Wilhelm Jacob
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bretagne Wales Frankreichs Deutschland England